1949 - 1969

Vereinsfahne

Etwas zu gründen fällt an sich nicht schwer, das Gegründete aber zu erhalten, weiter auszubauen und fortführen, ist schon schwerer. Überwundene Schwierigkeiten werden leicht vergessen, Erreichtes wird gern als Selbstverständliches hingenommen. Das 45-jährige Bestehen eines Vereins rechtfertigt einen Rückblick auf vergangene Zeiten.
Versetzen wir uns zurück in die Gründungszeit: Damals war Grube Messel (Ortsteil von Klein Zimmern) eine kleine Gemeinde, die einschließlich der Einwohner von Bahnhof Messel (Ortsteil von Messel) nur ca. 200 Personen zählte.
Im Zuge der Gebietsreform wurde Grube Messel (Ortsteil von Klein-Zimmern) ab 1. Januar 1977 der Gemeinde Messel zugeordnet. Die Einwohnerzahl des jetzigen Ortsteiles Grube Messel beträgt ca. 350 Personen.
Herrlich im Wald gelegen, aber weit ab von einer Stadt, war nach heutigen Begriffen das gesellschaftliche Leben hier gleich null.
Die Einwohnerzahl stieg, als nach dem Kriege die Grube Messel durch Ansiedlung weiterer Industriebetriebe einen Aufschwung nahm und zur Blüte gelangte.

Wie uns die Chronik des Gesangverein "Glück auf" berichtet, entstand im Frühjahr 1949 auf Initiative von Herrn Jakob Ries (verst.) eine Singgemeinschaft aus einigen sangesfreudigen Männern, die sich regelmäßig - im ehemaligen Gasthaus "Zum Wildpark" - zur Singstunde trafen.
Die Gründungsversammlung fand am 19. August 1949 in der Schule Grube Messel statt. Als Namen für den gegründeten Verein einigte man sich auf - Gesangverein "Glück auf" Grube Messel -. Dieser Bergmanngruß wurde als Name gewählt, weil die meisten Mitglieder mehr oder weniger als Bergleute im Paraffin- und Mineralölwerk Messel tätig waren oder sich zum Bergbau gehörig betrachteten.
Als Chorleiter war bis 1951 Herr Arthur Stobbe tätig, nach dessen Wegzug übernahm Herr Lehrer Hans Bürner den Chor.
Der erste Vorstand wurde wie folgt gewählt:
1. Vorsitzender: Heinrich Herdel
2. Vorsitzender: Fritz Pfeiffer
Schriftführer: Hans Geisler
Kassierer: Rudolf Chwojka
Notenwart: Jakob Ries
Die ersten Übungsabende und Versammlungen fanden in der Gastwirtschaft "Wildpark" statt. Die Räume waren verhältnismäßig klein, daher auf die Dauer ungeeignet, da sich immer mehr Sangesfreunde dazu gesellten. Man sah sich gezwungen, nach einem anderen Übungsraum Ausschau zu halten. Es fand sich ein Ausweg: der Schulsaal. Dies ging zwar einige Zeit gut, doch traten auch hier Schwierigkeiten auf. In dieser Notlage kam der Gedanke auf, einen eigenen Saal in Selbsthilfe zu bauen. Diese Idee erschien zunächst ungeheuerlich. Doch es blieb keine andere Wahl und mit großem Mut ging man im August 1955 an die Arbeit. Am 1. November 1955 konnte das Richtfest gefeiert werden. Als Hauptinitiator dieses Baus ist Herr Heinrich Herdel zu nennen.
Für den Rohbau waren die Kosten noch erträglich. Für den Weiterbau mußten jedoch Darlehen aufgenommen werden. Hier ist der damaligen Direktion der Paraffin- und Mineralölwerke, der Gemeinde Klein-Zimmern sowie einigen Bürgern zu danken, die es möglich machten, dieses Werk zu vollenden.
Am 28. April 1956 konnte die "Sängerhalle" eingeweiht werden. Nachdem diese neue Heimat nun zur Verfügung stand, war man in der Art der Veranstaltungen nicht mehr eingeschränkt. So konnten verschiedentlich Vorträge, karnevalistische Sitzungen und Theateraufführungen gebracht werden, bei denen die Mitglieder ganz beachtliche Leistungen boten.
Diese Möglichkeiten werden bis heute gerne genutzt.
Im Verlauf all dieser Jahre wurde der Verein und die "Sängerhalle" deshalb gesellschaftlicher Mittelpunkt von Grube Messel und ist dies heute noch.
Ein besonderes Ereignis im Vereinsleben war die Feier zum 10-jährigen Bestehen des Vereins. Höhepunkt des Festkommers war die feierliche Weihe der Vereinsfahne. Sie zeigt auf der Vorderseite eine Lyra nebst Vereinsbezeichnung, auf der Rückseite das Emblem des Bergbaus, Schlägel und Eisen.
Im Jahre 1955 übergab Herr Lehrer Hans Bürner wegen Wegzug seinen Dirigentenstab an Herrn Lehrer Ludwig Flauaus.
Eine Erweiterung der "Sängerhalle" mit Ausbau der Toilettenanlagen erfolgte 1968.

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