Als wir vor 31 Jahren aus der Großstadt Köln ins kleine Messel gekommen sind, haben wir nur eine Familie gekannt und haben uns am Anfang schon etwas verlassen gefühlt. Dies hat sich sofort geändert als wir dem Gesangverein Glück auf beigetreten sind. Wir haben so viel Freundschaft und Hilfe bei allen möglichen Gelegenheiten erhalten, wie man es sich kaum vorstellen kann. Mit Glück auf haben wir eine wunderschöne Zeit in unserem Leben verbracht, mit Höhen und Tiefen, wie es im Leben halt so ist, aber ich möchte keine Minute dieser 31 Jahre missen. Was mich persönlich immer am meisten beeindruckt hat, war, daß es keinen Unterschied machte, ob jemand 20 oder 60 oder 70 Jahre alt war, es war "eine" Gemeinschaft, oder wie der unvergessene Herr Wängler sagte, eine Familie. Dies kann ich wirklich nur bestätigen. Auch für mich ist "Glück auf" meine Familie geworden, für die ich mich immer und jederzeit nach Kräften einsetzen werde. Rosmarie Odenthal, Sopran
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Also das Singen ist nach einigen anderen Dingen (Z.B. die Eintracht) das Beste was es gibt. Danach fühlt man sich völlig befreit vom Altagsstress. Dann noch ein oder 2 Radler und Chips ... mehr braucht man nicht zum Leben :-) Bei "Glück auf" zu Singen macht richtig Spaß und Freude. Es ist immer was geboten, Vereinsmässig, Singweekend, Ausflüge, Funzelabend und Auftritte die einfach Spaß machen. Die Chorleiterin (ohne Maus) ist Super. Ich kann das Singen nur jedem empfehlen, besonders freilich beim "Glück auf"!! Torsten Schröder, Tenor
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Ich habe als Kind und später Jugendlicher schon bei Arbeiten an und um die Sängerhalle mitgeholfen. Natürlich war ich auch bei Weihnachtsmärchen und Kinderfasching dabei. So kam ich zur "Glück auf"-Familie und zum Singen. Dies bedeutet für mich Abwechslung, Entspannung und Inspiration. Ab und an wird man auch gefordert, aber ich meine, das ist gut für die geistige Beweglichkeit. Mir gefällt besonders auch das ganze "drumherum", deshalb und an dem Spaß an der Sache bin ich auch heute noch dabei. Das Singen und der Verein ist inzwischen Teil meines Lebens geworden, es würde mir ohne dies etwas fehlen. Manfred Mößle, Baß und 2. Vorsitzender
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Gedanken zu "meinem" Gesangverein: Warum singe ich im Chor? Gute Frage! Weil es unheimlich viel Spaß macht! Die Chorprobe ist immer ein Höhepunkt der Woche und den verpasse ich nur ungern. Zum einen, um die Mitsänger*innen zu treffen und zu sprechen, was natürlich mit den Interessen der Dirigentin kollidiert. Mittlerweile geht der Tenor als dritte Frauenstimme durch, weiß gar nicht ob wegen der Stimmhöhe oder wegen unserer, manchmal zu lauten, Gesprächseinlagen. Zum anderen ist es immer wieder eine Herausforderung, so nah wie möglich an die Notenvorgaben zu kommen und dort zu bleiben. Denn man hat ja noch andere Stimmen die ein leicht vom rechten Pfad abbringen können, der Bass direkt links vom Tenor mit dem ständigen Lockruf in die Tiefe. Direkt neben uns der zahlenmäßig weit überlegene Alt mit der schönen tiefen Melodie. Der Sopran ist doch recht weit weg von unserm Sitzplatz, also ist die Gefahr dort normalerweise nicht ganz so hoch, wenn nicht gerade die "höchsten" Töne" angesagt sind. Wir schaffen es im Tenor auch ganz allein die Stimme nach Anzahl der Sänger verschieden zu interpretieren, heißt einer klaut sich die Noten aus dem Bass, der nächste aus dem Sopran und der dritte auch aus dem Alt je nachdem welche Noten dem jeweiligen Tenor grad am besten gefällt. Breites Lächeln von Iskra Valtcheva folgt dann:" Ich spiel den Tenor noch mal ganz allein..... Das ist ja gerade die Freude, die Lieder und Texte mit anderen zu teilen und näher zu bringen über die Musik.
Einige Gedanken grundsätzlicher Art habe ich mir mal zu unserem Verein gemacht und möchte diese hier darlegen und gerne auch zur Diskussion darüber anregen: Im Hinblick auf die Identifikation mit "Glück auf" muss man unterscheiden zwischen den am Ort alteingesessenen Mitgliedern des Chores, für die der Verein Teil des Gemeindelebens ist und deswegen die Identifikation mit diesem außer Frage steht und den Mitgliedern, die wegen der musikalischen Reputation vor allem früher bei den "Urpferdchen" und jetzt dank Iskra (unserer Chorleiterin) aus der Region zum "Gemischten Chor" hinzugekommen sind. Diese Mitglieder sind primär gesanglich motiviert, identifizieren sich in der Regel eher mit ihrem Chor als mit dem dahinter stehenden Verein. Die Folge ist, dass es in der Regel deutlich schwieriger ist, diese Mitglieder einzubinden.
Für mich ist der Verein aber auch ein soziales Netzwerk, hier ein Netzwerk mit dem Hintergrund Gesang. Bei der derzeitigen Entwicklung des Chorwesens steht ein Gesangverein vor der Wahl zu entscheiden: "Wir sind ein Freizeitverein, in dem auch gesungen wird." Oder zu sagen: "Wir sind ein Gesangverein, dessen Mitglieder über den Gesang hinaus auch noch Freizeit miteinander verbringen." Das Letztere hat da für mich Präferenz.
Viele Veranstaltungen werden wesentlich auch wegen der damit verbundenen Einnahmen für die Vereinskasse durchgeführt. Deshalb werden die Mitglieder angesprochen, sich an den Veranstaltungen und den damit verbundenen Diensten zu beteiligen. Da wird dann gefragt: "Warum erhöht ihr nicht einfach den Vereinsbeitrag so, dass es für die Deckung der Kosten reicht? Dann brauchen wir keine wirtschaftlichen Veranstaltungen und müssen keine Dienste schieben." Das wollen wir nicht. Es geht darum, dass es Möglichkeiten geben muss, für wenig Geld zu singen bzw. sich gesanglich weiter zu entwickeln. Es ist ein moralisches Anliegen, dass Singen und gemeinsam Spaß haben nicht gleich mit einer hohen finanziellen Gegenleistung verbunden ist, sondern dass auch derjenige mit kleinem Einkommen und vielen Kindern, oder jemand, der viel Zeit hat und sich deswegen breit engagieren möchte, dies bei uns tun kann.
Es zeichnet sich eine Globalisierung des Vereinslebens ab. Man öffnet sich nach außen, das muss man auch, weil man im Ort allein nicht mehr genug Mitglieder rekrutieren und nicht mehr genug auf die Beine stellen kann. Da kommen dann auch Leute, die erst einmal nur die zweckgerichtete Absicht haben, zu singen und denen muss man die Idee des Vereins nahe bringen. Leute von außen ansprechen können wir aber nur über die Qualität der Musik. Das soziale Leben im Verein ist zwar wichtig, aber kaum jemand kommt wegen dieses sozialen Lebens, das entwickelt sich so nebenher. Mitglieder, die über Jahre hinweg bleiben, finden sich in der Regel auch in der "Vereinsfamilie" wieder.
Dann gibt es auch Leute im Verein, die sagen, ich engagiere mich im Verein, weil dies auch noch ganz andere als musikalische Kompetenzen erfordert und ich diese Kompetenzen habe und einsetzen möchte. Insbesondere Vorstands- und Projektarbeit bieten für diese Motivationslage reichhaltige Entfaltungsmöglichkeiten.
Das schöne am Singen ist, dass fast jeder mitmachen kann, weitgehend unabhängig von Alter, Aussehen und körperlicher Fitness. Man lernt über das Singen Leute kennen, mit denen man vielleicht auch noch etwas anderes gemeinsam tun kann. Das erweitert den Horizont und bringt mich mit Menschen in Kontakt, zu denen ich vielleicht sonst keinen Kontakt bekommen könnte.
Das, was dann ganz en passant und jenseits des eigentlichen Vereinszwecks an generationenübergreifenden Aktivitäten läuft, braucht den Vergleich mit vielen sozialpolitisch initiierten und nicht selten eher mühsam am Leben erhaltenen Projekten zur Begegnung der Generationen nicht zu scheuen. Toni Tengler, Tenor und Schriftführer/Webmaster
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